Hockey Nachrichten

München hat das Zeug für eine Hockeymetropole

Münchner Sport-Club freut sich über die Erfolge seiner Jugendarbeit

 

MÜNCHEN - Die Hallenhockey-Saison ist zwar schon seit mehreren Wochen beendet, Freude und Erstaunen über das gute Abschneiden des Münchner Sport-Club (MSC) halten aber an. Wer nach den Ursachen dieser Erfolge fragt, wird feststellen: München hat das Zeug zu einer weiteren Hockey-Hochburg in Deutschland.

Die Hallensaison 2018/19 war für die Hockeyspieler des Münchner SC die erfolgreichste seit Jahren. Die Bundesliga-Herren des MSC hatten sich für das Final Four, die Deutsche Hallenhockeymeisterschaft, in Mülheim qualifiziert. Nur knapp mussten sie sich mit 3:4 im Halbfinale dem späteren Meister vom Club an der Alster Hamburg geschlagen geben. Aber auch die Jugend des Münchner SC setzte in diesem Jahr ein Ausrufezeichen über die Grenzen Bayerns hinaus.

 


Die männliche Jugend B des Münchner SC jubelt über ihren deutschen Hallenhockey-Titel.
Im Bild (hinten, von links): Trainer Tobias Negenborn, Ferdinand Spitz, Felix Salge, Jacob Schippan, Trainer Maximilian Schendel, Michael Huber und Trainer Patrick Fritsche;
(vorne, von links) Ben Ommert, Florian Salge, Philipp Dirmeier, Jan Cordes, Björn Szerdahelyi, Torhüter Felix Schwabe, Marvin Nahr und Torhüter Lukas Beck.
Foto: Christoph Nahr

 

Mit vier Mannschaften auf den deutschen Jugend-Endrunden

Mit vier von sechs Mannschaften hatte sich der MSC in der Halle für die Deutschen Jugend-Endrunden qualifiziert. Stolz ist der Verein auf seine weibliche Jugend A (U18) , seine männliche Jugend A (U18) und seine A-Knaben (U14), die erst im Finale dem Düsseldorfer HC unterlagen. Ihr Meisterstück aber machte die männliche Jugend B (U16) des Münchner SC, die in Lübeck mit einem 4:2-Endspielsieg über den Berliner HC den deutschen Titel nach Bayern holte. Fünf MSC-Jugendteams holten in der Hallenrunde den bayerischen Meister-Titel.

Erfolg kommt bekanntlich nicht von selbst. Mit dem Entschluss vor fünf Jahren, eine Vollzeitstelle für einen hauptamtlichen Jugendtrainer zu schaffen, hatte der MSC ein wichtiger Grundstein gelegt. Seit August 2018 hat man im Verein den Nachwuchsbereich umstrukturiert. Patrick Fritsche zieht jetzt die Fäden im Hintergrund. Der Trainer der Bundesliga-Männer hat nun auch die Position des „Leiters Sportentwicklung Jugend“ inne. In seiner Verantwortung liegen auch die sportliche Leitung der Jugendabteilung und die Aus- und Weiterbildung des deutlich aufgestockten Trainerteams.

Gemeinsam hat man seit dem Sommer 2018 an einem neuen Ausbildungskonzept für den MSC-Nachwuchs gestrickt. Ausbildungsbausteine und -standards für die jeweiligen Altersklassen wurden neu definiert und sind fortan für alle Trainer gültig. In Kooperation mit dem Sportwissenschaftlichen Institut der Universität Paderborn wurde es im MSC möglich, von der Jugend bis hoch in die Bundesligateams ein ganzheitliches und spielerspezifisches Athletiktraining anzubieten, das vor allem für die Verletzungsprävention wichtig ist. „Wir wollen mit unserem Ausbildungskonzept dem Leistungs- und Breitensport gerecht werden“, betont Patrick Fritsche. „Unser Trainerteam ist zudem stets offen für neue Entwicklungen.“

 

Im Herbst soll ein zweiter Kunstrasen fertig sein

Aktuell zählt der Münchner SC mit seinen Abteilungen Hockey und Tennis 1200 Mitglieder. Rund 500 davon spielen Hockey. Fast 300 waren im Kinder- und Jugendbereich in 36 Mannschaften aktiv. Um seine Jugendarbeit weiter ausbauen zu können, braucht der MSC weitere und attraktivere Trainingszeiten. Mit Spenden und einer großen Crowdfunding-Initiative hat der Verein jetzt den erforderlichen Eigenanteil zum Bau eines zweiten Hockey-Kunstrasens zusammenbekommen. Mit der Fertigstellung dieses zusätzlichen Platzes rechnen die Münchner noch im Herbst dieses Jahres.

Dass der Münchner SC zuletzt so erfolgreich war, macht den MSC-Vorsitzenden Michael Nahr besonders stolz: „Gerade für Hallenhockey ist es aufgrund der angespannten Hallensituation in München immer wieder schwierig die erforderlichen Trainingszeiten zu bekommen. Ich hoffe, diese Erfolge steigern das öffentliche Interesse am Hockeysport und öffnen uns für diesen tollen Sport weitere Türen.“

„Der Hockeysport in München hat eine Perspektive und kann sich im nationalen Vergleich selbstgewusst zeigen“, ist sich Nahr sicher. Dies sei nur mit der guten Jugendarbeit der weiteren Münchner Vereine möglich. „Gesunde sportliche Konkurrenz prägt, und wenn wir es schaffen, über die Vereine hinaus ein positives Miteinander zu erzielen, werden wir vielleicht langfristig eine weitere Hockeymetropole in Deutschland erhalten“, blickt der MSC-Vorsitzende nach vorne. Potenzial ist jedenfalls da.

 

Robert Menschick

 
28. März 2024
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